22.10.25
Technologien von Skibrillen: Was du wirklich wissen musst
Dein Guide für den Kauf der optimalen Skibrille
Gute Sicht am Berg ist essenziell. Eine hochwertige Skibrille schützt vor Wind, Schnee und UV-Strahlen und hilft, Unebenheiten sowie Geländeänderungen besser zu erkennen. In diesem Ratgeber erhältst du einen Überblick über zentrale Technologien von Skibrillen: den VLT-Wert, Glastönungen, den Unterschied zwischen sphärischen und zylindrischen Scheiben sowie polarisierende, photochromatische und OTG-Modelle.
Das Ziel: Du kannst fundiert entscheiden und die passende Brille für deine Bedingungen wählen.
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1. Der VLT-Wert (Visible Light Transmission) – Lichtdurchlässigkeit verstehen
Was ist der VLT-Wert?
Der VLT-Wert beschreibt, welcher Anteil des sichtbaren Lichts die Scheibe auf das Auge durchlässt. Hoher VLT-Wert bedeutet helleres Glas für schwaches Licht; niedriger VLT-Wert steht für dunklere Tönungen bei viel Sonne.
Beispiele: Ein Glas mit VLT ca. 80 % eignet sich für wenig Licht (Nebel, Dämmerung), ein Glas mit VLT ca. 10 % reduziert Helligkeit an sehr sonnigen Tagen.
Warum ist der VLT-Wert wichtig?
Am Berg wechseln Lichtverhältnisse schnell: Morgennebel, Mittagssonne, Schatten am Nachmittag. Ein unpassender VLT-Wert kann blenden oder die Sicht in dunkleren Passagen verschlechtern. Die richtige Wahl unterstützt Kontrast und Sicherheit.
Typische Einordnung (orientierend)
• S0/CAT 0: sehr helles Glas (viel Lichtdurchlass) – z. B. Nacht/ starker Nebel
• S1/CAT 1: bewölkt/Schneefall – höherer VLT-Bereich
• S2/CAT 2: wechselhaft – mittlerer VLT-Bereich
• S3/CAT 3: sonnige Tage – niedrigerer VLT-Bereich
• S4/CAT 4: sehr hell/hochalpin – sehr niedriger VLT-Bereich
Hinweis: Herstellerangaben können variieren. Prüfe stets die spezifischen Empfehlungen des jeweiligen Modells.

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2. Glastönungen und ihr AnwendungsbereichWarum die Tönung wichtig ist
Tönungen beeinflussen nicht nur die Helligkeit, sondern auch Kontrast und Tiefenwahrnehmung. Das ist besonders im reflektierenden Schneeumfeld wichtig.
Typische Tönungsbeispiele
• Gelb/Bernstein/Orange: unterstützt Kontrast bei diffusem Licht, Nebel
• Rosa/Pink: fördert Tiefenwahrnehmung bei wechselhaftem Licht
• Grau/Braun/Schwarz: angenehm an sonnigen Tagen
• Verspiegelt: Reflexion nach außen, angenehm bei hoher Helligkeit
Praxisbeispiele
• Nebel und „flat light“: hellere, kontraststeigernde Tönungen mit höherem VLT
• Mittagssonne: neutralere, dunklere Tönungen mit niedrigerem VLT
• Gletscher/hochalpin: dunklere, ggf. verspiegelte Gläser mit geringerem VLT
3. Sphärische vs. zylindrische Scheiben
Grundlagen
Zylindrische Scheiben sind horizontal gekrümmt und verlaufen vertikal flacher – oft klassischer Look, kompakter Rahmen. Sphärische Scheiben sind in zwei Achsen gekrümmt und bieten häufig ein weites, natürlich wirkendes Sichtfeld.
Kurzvergleich
• Sphärisch: häufig sehr weites Sichtfeld, natürliche Abbildung
• Zylindrisch: kompakteres Design, oft preisgünstiger
• Entscheidend bleibt die Passform mit Helm und Gesicht
4. Polarisierende und photochromatische Scheiben
Polarisierend
Polarisierende Gläser können bestimmte Reflexe (z. B. auf hartem, glänzendem Schnee) reduzieren und die Wahrnehmung an sonnigen Tagen beruhigen. Bei diffusem Licht wird der Effekt individuell unterschiedlich empfunden.
Photochromatisch
Photochromatische Gläser passen ihre Tönung automatisch an die Umgebungshelligkeit an. Das ist praktisch, wenn du mit möglichst wenigen Glaswechseln durch den Tag kommen möchtest. Beachte, dass Wahrnehmung und Reaktionszeit temperatur- und lichtabhängig sein können.

5. OTG (Over-The-Glass) Skibrillen
Für Brillenträger:innen
OTG-Modelle bieten mehr Platz im Rahmen und Aussparungen im Schaum, damit eine Korrektionsbrille komfortabel darunter sitzt. Achte auf eine stabile Passform, gute Belüftung und einen sauberen Übergang zum Helm, um Beschlag und „Goggle Gap“ zu vermeiden.
6. Zusätzliche Technologien & Komfortmerkmale
Worauf du zusätzlich achten kannst
• Anti-Fog-Ausstattung und gut funktionierende Belüftung
• Sinnvolle Verspiegelungen für sehr helle Umgebungen
• Wechselglas-Systeme (magnetisch/Klick) für flexible Anpassung
• Helm-Kompatibilität und angenehme, dichte Passform
• Zuverlässiger UV-Schutz gemäß Herstellerangabe
7. Fazit & Praxistipps
Zusammenfassung
• Der VLT-Wert steuert die Lichtdurchlässigkeit und damit die Eignung für bestimmte Bedingungen.
• Tönungen beeinflussen Kontrast und Tiefenwahrnehmung je nach Wetterlage.
• Sphärisch vs. zylindrisch: Sichtfeld, Look, Budget und Passform abwägen.
• Polarisierend für Reflexminderung; photochromatisch für flexible Tagesnutzung.
• OTG-Modelle sind für Brillenträger:innen konzipiert.
Deine Checkliste beim Kauf
Typische Lichtverhältnisse definieren und passenden VLT-Bereich wählen
Tönung und gewünschte Kontrasteigenschaften berücksichtigen
Scheibenform und Features (Anti-Fog, Belüftung, Wechselgläser, Verspiegelung) prüfen
Bei Bedarf OTG in Betracht ziehen
Passform mit Helm testen – keine Druckstellen, keine Lücken